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SwimRun Rheinsberg Blog News

SwimRun-Weltmeisterin beim Trainingskurs von SCC EVENTS

Viele Antworten auf Fragen zu Frauenthemen beim SwimRun

SWIMRUN RHEINSBERG: Celia Jentzsch (mittig) stand Rede und Antwort beim SwimRun-Trainingskurs von SCC EVENTS. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Celia Jentzsch (mittig) stand Rede und Antwort beim SwimRun-Trainingskurs von SCC EVENTS. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

1. Frage an Celia: Woher kommt der Sport SwimRun?

SwimRun hat seine Wurzeln in Schweden. Alles begann 2002 mit einer Wette zwischen Freunden, die sich zum Ziel setzten, über mehrere Inseln von A nach B zu gelangen, ausschließlich zu Fuß und schwimmend. Dies führte 2006 zur Geburtsstunde des ersten offiziellen Rennens: ÖTILLÖ ("von Insel zu Insel") im Stockholmer Schärengarten. Heute gilt es als das legendärste SwimRun-Rennen der Welt und hat eine ganze Sportart inspiriert, die mittlerweile international verbreitet ist. In Deutschland zählt der SwimRun Rheinsberg als hochkarätigste Veranstaltung.

2. Frage an Celia: Wie finde ich den passenden Neoprenanzug für SwimRun?

Ein SwimRun-Neoprenanzug unterscheidet sich deutlich von einem klassischen Triathlonanzug. Er muss flexibel genug sein, um darin zu laufen, gleichzeitig aber wärmend für die Schwimmabschnitte. Typisch sind vordere und hintere Reißverschlüsse, eingebaute Taschen für Verpflegung oder Sicherheitsausrüstung sowie kurze oder abnehmbare Ärmel und Beine je nach Wetterbedingungen. Entscheidend ist ein guter Sitz ohne Scheuern und ausreichende Bewegungsfreiheit beim Laufen – am besten vor dem Kauf testen, z. B. durch Leihangebote oder bei SwimRun-Veranstaltungen.

SWIMRUN RHEINSBERG: Trockenübungen zur Einstimmung auf 1,5 Stunden voller SwimRun-Spaß. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Trockenübungen zur Einstimmung auf 1,5 Stunden voller SwimRun-Spaß. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

3. Frage an Celia: Welche Schuhe sind beim SwimRun geeignet?

Beim SwimRun trägt man spezielle Schuhe, die sowohl fürs Laufen als auch fürs Schwimmen geeignet sind. Sie werden während des gesamten Rennens getragen und zeichnen sich durch geringes Gewicht, gute Drainage, griffige Sohlen für rutschiges Gelände und einen sicheren Sitz aus. 

4. Frage an Celia: Wie findest du beim SwimRun deinen Rhythmus?

Für mich ist das Schwimmen der Moment, in dem sich mein System wieder reguliert. Ich nutze diese Phase, um meine Herzfrequenz etwas runterzufahren und einen sauberen Atemrhythmus zu finden. Ich schwimme kraftvoll und mit Fokus, aber nicht auf maximale Geschwindigkeit – es geht eher um Effizienz und Stabilität.

Beim Laufen verändert sich das: Die Herzfrequenz steigt, die Körpertemperatur geht hoch, und die Belastung wird intensiver – vor allem bei technisch anspruchsvollen oder steilen Abschnitten. Hier spielt die Atmung eine genauso wichtige Rolle, aber sie ist viel dynamischer und abhängig vom Terrain.

Pace ist im SwimRun nicht das entscheidende Kriterium – es geht viel mehr darum, im ständigen Wechsel den eigenen Rhythmus immer wieder neu zu justieren. Atemkontrolle, Körpergefühl und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung sind dabei entscheidend. Letztlich ist es ein permanenter Balanceakt – Rhythmus im Unrhythmus zu finden.

SWIMRUN RHEINSBERG: Trainer Michael in voller Montur vorweg, der Rest folgt schnaufend. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Trainer Michael in voller Montur vorweg, der Rest folgt schnaufend. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

5. Frage an Celia: Wie funktioniert das Schwimmen mit Paddles beim SwimRun – und wie teilt man sich dabei die Kraft richtig ein?

Paddles sind ein zentrales Werkzeug im SwimRun – und gleichzeitig auch eine echte Herausforderung. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen: von kleinen Finger- oder Handpaddles bis zu großen Modellen, die speziell fürs SwimRun-Format gemacht sind. Grundsätzlich gilt: Je größer die Paddlefläche, desto größer der Abdruck im Wasser – und theoretisch auch das Tempo. Aber das funktioniert nur mit einer sauberen Technik.

Wer einfach drauflospaddelt, riskiert schnell Überlastungen – besonders in Schultern und Ellenbogen. Deshalb ist es wichtig, sich langsam zu steigern und mit kleineren Paddles zu beginnen, um die Bewegung zu lernen und den Körper vorzubereiten.

Gerade für Frauen ist der Oberkörper oft nicht von Natur aus so stark ausgeprägt wie bei Männern – und genau deshalb ist gezieltes Krafttraining für Schultern, Arme und Rücken absolut essenziell. Paddleschwimmen braucht Power. Wenn man nicht vorbereitet ist, wird’s schnell eine reine Kraftfrage – und da hilft keine Technik mehr.

Für mich ist deshalb klar: Wer im SwimRun mit Paddles effektiv schwimmen will, muss nicht nur technisch sauber arbeiten, sondern auch ganz bewusst Oberkörperkraft aufbauen. Und das ist kein Nachteil – im Gegenteil: Es ist eine echte Chance, sich als Athletin weiterzuentwickeln und noch mehr aus sich rauszuholen.

6. Frage an Celia: Wie gehst du mit deinem Zyklus im Training um – und was hilft dir bei Heißhunger während der Periode?

Ich glaube, einer der wichtigsten Schritte ist erstmal, den eigenen Zyklus nicht als Belastung zu sehen, sondern als Teil der eigenen Stärke. Gerade im Leistungssport scheint man „besser zu funktionieren“, wenn der Zyklus ausbleibt – weil man dann scheinbar konstanter und planbarer ist. Aber das ist nicht nur gesundheitlich riskant, es nimmt uns auch ein Stück von dem, was uns als Frauen ausmacht. Ich muss mir das selbst immer wieder bewusst machen: Unser Zyklus ist kein Nachteil – er kann ein Kompass sein, wenn wir lernen, auf ihn zu hören.

Was zyklusbasiertes Training betrifft – klar, in der Theorie gibt es viele Empfehlungen: In der Follikelphase (also den ersten zwei Wochen nach der Periode) ist der Körper meist leistungsfähiger – da sind intensive Intervalle, Krafttraining und höhere Belastungen gut machbar. Die Lutealphase vor der Periode hingegen eignet sich besser für aerobe, ruhigere Einheiten, je nach Befinden. Aber: Das alles funktioniert nur, wenn man überhaupt einen regelmäßigen Zyklus hat. Und genau das ist im Ausdauersport nicht immer selbstverständlich. Ich hatte – und habe – Phasen, in denen mein Zyklus aus dem Gleichgewicht ist, und oft fällt es mir schwer, die Signale meines Körpers richtig zu deuten; ich bin keine Expertin, aber ich versuche, Schritt für Schritt ein besseres Gefühl dafür zu entwickeln. Der Körper gibt die beste Orientierung – aber ihn wirklich zu verstehen, braucht Zeit, Geduld und Ehrlichkeit mit sich selbst. Und trotzdem: Manchmal trifft ein Wettkampf genau in die Phase, in der man sich körperlich nicht auf der Höhe fühlt. Auch das gehört dazu. Dann heißt es: akzeptieren, anpassen und trotzdem alles geben, was an dem Tag möglich ist.

Zum Thema Heißhunger: Ich finde, das sollte entspannt betrachtet werden. In der zweiten Zyklushälfte verbraucht der Körper nachweislich mehr Energie – und das darf man ihm auch zurückgeben. Für mich bedeutet Ernährung Balance. Funktionell, ja – aber mit Genuss. Wenn ich Lust auf etwas Süßes habe, baue ich es bewusst ein (zum Beispiel als Pre-Workout-Snack oder als Post-Workout-Treat). Man muss sich nicht für jedes Stück Schokolade rechtfertigen. Am Ende geht’s darum, eine Verbindung zum eigenen Körper aufzubauen, die nicht auf Kontrolle basiert – sondern auf Vertrauen.

SWIMRUN RHEINSBERG: Endlich ab ins Wasser, das zusätzliche Nass von oben störte dabei nicht. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Endlich ab ins Wasser, das zusätzliche Nass von oben störte dabei nicht. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

7. Frage an Celia: Wie machst du das mit den Haaren beim SwimRun?

Beim SwimRun nehme ich immer zwei Haargummis, um die Haare richtig festzuhalten. Erst mache ich mit dem ersten Gummi einen Dutt, dann sammle ich die restlichen, abstehenden Haare und befestige sie mit dem zweiten Gummi – so entsteht ein kleiner, eher unansehnlicher, aber praktischer Mini-Dutt. Die größte Herausforderung ist, dass man nicht überhitzt und die Badekappe zwischendurch ab- und wieder aufsetzen kann, ohne dass die Haare komplett rausfallen.

8. Frage an Celia: Was sind deine absoluten Equipment-Favoriten beim SwimRun?

Socken! Beim ersten SwimRun habe ich mir an den Haken richtig blutige Stellen gelaufen – seitdem gehören gut sitzende Socken für mich unbedingt dazu. Bei den Schuhen setze ich auf leichte Trailschuhe, die Wasser gut abfließen oder durchlassen. Und beim Neo bevorzuge ich, wenn die Temperaturen es zulassen, einen ärmellosen, kurzen Neo – der spart Kraft und lässt mir mehr Energie für die Paddels. Weitere Infos zur SwimRun-Ausstattung finden sich hier.

SWIMRUN RHEINSBERG: Zwischendurch gab Celia immer wieder Tipps und Tricks rund um den SwimRun-Sport. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Zwischendurch gab Celia immer wieder Tipps und Tricks rund um den SwimRun-Sport. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Trainingskurse von SCC EVENTS und SwimRun Rheinsberg bei Strava

Dieser SwimRun-Vorbereitungskurs ist übrigens nur eines von vielen Trainingsangeboten von SCC EVENTS, dem Organisator zahlreicher Sport-Großevents wie beispielsweise dem BMW BERLIN-MARATHON. Hier geht es zu den weiteren Trainingskursen. Und auch bei Strava ist der SwimRun Rheinsberg seit Neuestem zu finden, schaut mal rein.

SWIMRUN RHEINSBERG: Geschafft! Nach gut 90 Minuten waren alle ziemlich k. o., aber auch ziemlich glücklich. © SCC EVENTS / Philip Lehmann

Geschafft! Nach gut 90 Minuten waren alle ziemlich k. o., aber auch ziemlich glücklich. © SCC EVENTS / Philip Lehmann